Studio Literatur

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#63 »Der Tod ist mein Tänzer« – Ein literarischer Abend für Marie-Elisabeth Lüdde - Schriftstellerin, Religionspädagogin

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Marie-Elisabeth Lüdde hat mit ihrem vielseitigen Wirken, ihrem geistigen Vermögen und ihrer unerschrockenen solidarischen Empathie sehr viele, gerade junge Menschen erreicht, bewegt, ermutigt, inspiriert, insbesondere in der bewegten Zeit vor, während und nach der friedlichen Revolution. Daneben war sie als Schriftstellerin im Bereich von Literatur und Dichtung und im Grenzbezirk von Theologie, Ethik und Kunst tätig. Aus der Kombination von schmerzlicher persönlicher Erfahrung, Glauben, umfassendem Wissen und gesellschaftlichem Engagement hat sie ihre unnachahmliche Haltung entwickelt, deren Unbestechlichkeit bis heute ihresgleichen sucht. WeggefährtInnen, Kollegen, Freund*innen, Mitstreiterinnen erinnern sich an Marie-Elisabeth Lüdde: mit Textabschnitten aus deren Werk sowie aus einer von ihr angelegten Lyrik-Sammlung und im Gespräch über religiöse oder intellektuelle Impulse, persönliche und politische Begegnungen. Mit Andrea Richter, Horst Samson, Ulrike Müller, Walter Sachs, Christine Hansmann, Thomas A. Seidel, Jens Kirsten.

Aufzeichnung einer Kooperationsveranstaltung von Thüringer Literaturrat und LGT in der Weimarer LiteraturEtage vom 1. Oktober 2025.

#62 Mithu Sanyal: »Antichristie«

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London 2022, die Königin ist tot! An den Trauernden vorbei rennt Durga: internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen, und voller Appetit auf Rebellion und Halluzinationen. Erzählte Mithu Sanyals gefeiertes Debüt »Identitti« von Identitätspolitik, fragt »Antichristie« nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen. Durga soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch auf einmal ist es 1906, und sie trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Was wäre richtiger Widerstand in einer falschen Welt? Niemand schreibt so aberwitzig, klug und liebend wie Mithu Sanyal. »Antichristie« bringt die ganze Welt in die deutschsprachige Literatur.

Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch »Vulva. Das unsichtbare Geschlecht«, 2016 »Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens«. 2021 erschien bei Hanser ihr erster Roman »Identitti«, der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.

Moderation: Stefan Petermann

Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 30. Oktober 2025.

#61 Planetario poético. Internationales Festival

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Der Himmel fasziniert alle Menschen. Was ist seine Bedeutung? Wie wird er in verschiedenen Kulturen interpretiert? Was geschieht, wenn wir versuchen, den Himmel auf die Erde herunterzuholen: im Gedicht, mit Musik oder im Teleskop? Das internationale Festival „Planetario poético“ lud im September 2025 renommierte Lyriker/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen zum gemeinsamen (poetischen) Denken über das Sternenzelt und die Bedeutung des Himmels ein. An unterschiedlichen Orten Thüringens wurde das Himmelzelt für alle greifbar und ein gemeinsamer Blick nach oben geworfen – begleitet von Poesie und Musik.

Zu hören sind: Daniela Danz, Dirk H. Lorenzen, Luisa Reyes Retana, Luz Peuscovich, Ramona de Jesús, Rike Bolte und Yevgeniy Breyger.

Aufzeichnung, Schnitt & Moderation: Jessica König

Eine Sendung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.

#59 Vom Moor übern Berg bis ans Meer. Worpswede, Monte Verita und Hiddensee – Einblicke in Europäische Künstlerkolonien

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Vom Moor übern Berg bis ans Meer. Worpswede, monte Verita und Hiddensee – Einblicke in Europäische Künstlerkolonien.

Eine Zeitreise mit Ulrike Müller (Schnitt, Moderation) und Katjusha Kozubek (Rezitation)

Lesung im Rahmen der Reihe: "Der Traum von Ausstieg und Neubeginn. Visionäre Orte, Künstlerinnen und Lebensentwürfe der frühen Moderne"

Aufzeichnung einer Open-air-Lesung im Weimarer Künstlergarten vom 2.7.2025

#58 Poetryfilmtage 2025. Ein Rückblick

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Die »Poetryfilmtage« – das Thüringer Kurzfilmfestival für Poesiefilme und Videopoetry – feierten in diesem Jahr den 10. Weimarer Poetryfilmpreis. In unserem Podcast blicken wir zurück und lassen dazu eine Reihe von Filmemacher:innen zu Wort kommen.

Moderation: Isa Müller-Grote
Technik: Elijah Aran

Isa Müller-Grote ist Studentin der Kunstgeschichte und Filmwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Kreatives und wissenschaftliches Schreiben prägen ihr persönliches und akademisches Leben.

Erstsendung: Radio Lotte, 15.07.2025, 22:00-23:00 Uhr

#57 Thomas Strässle "Fluchtnovelle"

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Erfurt, 1965: Im »Haus der Roten Armee« lernen sich eine Studentin aus der DDR und ein Student aus der Schweiz kennen. Beide sind blutjung – sie 21, er 23. Sie verlieben sich ineinander und wollen ein gemeinsames Leben, doch trennt sie der Eiserne Vorhang. Dass er zu ihr in den Osten gehen könnte, kommt für beide nicht in Frage, und so suchen sie verzweifelt nach einem Weg für sie in den Westen. Als sie einsehen müssen, dass es legal nicht geht, schmieden sie einen genialen Plan und wollen das System von der Seite her angreifen, der es am wenigsten Aufmerksamkeit schenkt: Die DDR tut alles, um die Menschen an der Ausreise zu hindern, also versuchen sie es aus der entgegengesetzten Richtung, bei der Einreise. Die Route führt über Prag, sie bereiten alles minutiös vor, doch als der entscheidende Moment da ist, läuft nichts wie geplant … Thomas Strässle erzählt von der Macht der Liebe gegen die Übermacht der Systeme. Er erzählt eine wahre Geschichte, bei der einem regelmäßig der Atem stockt – die Geschichte zweier junger Menschen, die alles aufs Spiel setzen, die Geschichte seiner Eltern.

Thomas Strässle, geboren 1972 in Baden, Schweiz, studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft in Zürich, Cambridge und Paris. Parallel dazu ließ er sich zum Flötisten ausbilden. Heute ist er Leiter des transdisziplinären Y Instituts an der Hochschule der Künste Bern und Professor für Neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Außerdem ist er Präsident der Max Frisch-Stiftung an der ETH Zürich.

Moderation: Dr. Matthias John (Jena)

Aufzeichnung einer Lesung in der Weimarer LiteraturEtage vom 12.06.2025

#56 Katharina Hartwell

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Maren und Inga sind dreizehn, als sie über das Tennisspiel Freundinnen werden. Doch ist auch das keine echte Gemeinsamkeit, denn die Mädchen trennt ihre soziale Herkunft. »Große Lieben« verfolgt beider Leben von den 90er-Jahren bis in die Gegenwart – während die eine sich weiter in der Welt des Geldes bewegt, wird die andere Schriftstellerin. Mit Lakonie und viel Witz erzählt Katharina Hartwell davon, was es heißt, als Mädchen aufzuwachsen, über Identitätsfindung, patriarchale Strukturen und die schwierige Balance zwischen Selbstverwirklichung und Mutterschaft.

»Katharina Hartwell erzählt mit herzzerreißender Komik und schonungslosem Scharfsinn. Ich wünschte, ich hätte dieses Buch als junge Frau lesen können. Es zählt schon jetzt zu meinen großen literarischen Lieben.«Isabelle Lehn

Katharina Hartwell, 1984 geboren, studierte Anglistik und Amerikanistik sowie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie war u.a. Gewinnerin des MDR-Literaturpreises und Stipendiatin des Landes Hessen und des Freistaates Sachsen. 2013 war sie die Sylter Inselschreiberin. Ihr erster Roman »Das Fremde Meer« wurde begeistert aufgenommen und mit dem Hallertauer Debütpreis und dem Förderpreis für phantastische Literatur Seraph ausgezeichnet. 2015 erschien ihr Roman »Der Dieb in der Nacht«. Sie lebt in Berlin.

Moderation: Stefan Petermann

Aufzeichnung eines Veranstaltung vom 15.05.2025

#55 Kathrin Groß-Striffler

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Kann man noch guten Gewissens Kinder bekommen?

Ein Arzt hat sich von seiner Frau getrennt, weil diese ein Kind mit ihm haben wollte – seiner Meinung nach unverantwortlich in einer Welt, die durch den weit fortgeschrittenen Klimawandel dem Untergang geweiht ist. Der Protagonist befindet sich in einer quälenden inneren Abhängigkeit von seiner Mutter, die er erst im Laufe der Erzählung überwinden kann, indem er zu dem Kind in sich selbst findet und sich selbst erlaubt, Vater zu werden. Denn Kinder bringen Licht und Hoffnung sowie die Verpflichtung, ihnen den Weg ins Leben zu zeigen.

In ihrem neuen Roman »Licht« geht Kathrin Groß-Striffler der Frage nach, was der infolge des Klimawandels drohende Niedergang alles Irdischen mit dem Erwachsenwerden eines Mannes zu tun hat, und stößt den Gedanken an, ob man in diese heutige Welt noch ein Kind setzen darf oder nicht.

Kathrin Groß-Striffler, geboren 1955 in Würzburg, lebt in Jena und ist seit 1998 freie Schriftstellerin. Für ihre Prosa wurde sie mit dem Alfred-Döblin-Preis und dem Marburger Literaturpreis geehrt. 2022 erhielt sie das Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena. Im Mitteldeutschen Verlag erschien zuletzt ihr Erzählungsband »Cleopatra & Fleischsalat« (2022).

Moderation: André Schinkel

#54 »Eva träumt nicht mehr«

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In Folge #54 unseres Studio Literatur präsentieren neun Thüringer Autorinnen und Autoren Texte, die im Kurs Kreatives Schreiben von Anke Engelmann entstanden und vor Kurzem in der Anthologie »Eva träumt nicht mehr« erschienen sind. Die Auswahl zeigt eindrucksvoll, dass zum kreativen Schreiben mehr gehört als Haiku und Elfchen. Da gibt es einen Drehstuhl namens Svindelik, einen tyrannischen Toilettenmann, zwei Kastanien als Shooting-Stars, einen Saugroboter oder eine mutige Frau im Schwimmbad. Die Geschichten und Gedichte sind kurzweilig und stecken voller Überraschungen.

Erstausstrahlung: 18.03.2025, 22:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de

Über diesen Podcast

Die Literarische Gesellschaft Thüringen fördert seit 1991 die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.

Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann

Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.

www.literarische-gesellschaft.de

von und mit Literarische Gesellschaft Thüringen

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