Studio Literatur

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#52 Fabian Saul

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Wovon spricht der Grund, auf dem wir gehen? In Fabian Sauls erstem, zutiefst menschlichem Roman geraten Gewissheiten ins Wanken: Ein Freund stirbt, eine Liebe zerbricht. In einer Welt, in der die Steine von der Vergangenheit sprechen, begegnet der Protagonist den eigenen Gefühlen in der Topografie. Alles weiß von der Vergänglichkeit – und weiß alles über ihn. In filmischen Szenen von poetischer Kraft stehen hier geteilte Zigaretten wie Bilder neben dem Sonnenlicht an einem Morgen in Nida, stehen die klaren Kanten von Jean Genets Grabstein neben einem Abbruchhaus in der Linienstraße, steht Nina Simones letztes Konzert neben den Liedern aus der Wand. Jede Erinnerung erzählt von der Möglichkeit einer anderen Zukunft: von Spuren des Widerstands gegen die Gewalt der einen, großen Erzählung. So entsteht mit jedem Moment, mit jedem neuen Bild etwas Zartes und Neues, das am Abgrund der Berührung nach einem Ort der Empathie und Solidarität sucht.

Fabian Saul, 1986 geboren, ist Autor, Komponist und Chefredakteur des vielfach ausgezeichneten Magazins »Flaneur«. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Komponist und Songwriter. Seine Arbeit wurde u. a. mit der Alfred-Döblin-Medaille, dem Stipendium der Roger-Willemsen-Stiftung und dem Harald-Gerlach-Stipendium ausgezeichnet.

Moderation: Stefan Petermann

#51 Josephine Baker, Valeska Geert & Co. Literarische Collage

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„Wir hatten das interessanteste Publikum von ganz Berlin“. Josephine Baker, Valeska Geert & Co.

Eine literarische Collage mit Katjusha Kozubek (Rezitation) und Ulrike Müller (Moderation)

Mitschnitt einer Veranstaltung vom 26. Juni 2024 im Künstlergarten des Haus der Weimarer Republik.

#50 Überlandschreiberinnen

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Die Autorinnen Barbara Thériault und Tina Pruschmann beobachten die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Dabei geht es ihnen um den Alltag jenseits der Wahlkampfslogans. Sie machen Langzeitbeobachtungen, um den politischen Umbruch festzuhalten.

Moderation: Stefan Petermann

Mitschnitt einer Veranstaltung vom 21. August 2024 im Künstlergarten am Haus der Weimarer Republik.

#49 »Das Unerhörte, das will auch ich!« – mit Ulrike Müller und Christian Rosenau

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»Das Unerhörte, das will auch ich!« Zwischen Buch und Bühne, Leinwänden und (Leer)stühlen.

Rezitation: Ulrike Müller

Gitarre:Christian Rosenau (Coburg)

Mitschnitt einer Veranstaltung vom 10. Juli 2024 im Künstlergarten am Haus der Weimarer Republik.

Erstausstrahlung: 20. August 2024, 22:00-23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de

#48 Wilhelm Bartsch: »Hohe See und niemands Land«

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In räumliche Weite und geschichtliche Tiefe führen die Gedichte dieser Sammlung: eine atemberaubende Fülle von Ereignissen, Figuren, Situationen, Konstellationen. Sie laden ein zu einem »Seelenrundgang« – vor allem mit Shakespeare – in einer Umbruchszeit, unternommen von einem Ich, das tumultuarischem Weltgeschehen standzuhalten sucht. Der Band kann auch als ein einziges Welt-Gedicht gelesen werden. Selbst- und Weltbegegnung, Ich und Du durchdringen sich in Bartschs Farewell-Sonetten, einem geistigen Umspannwerk sondergleichen.

Wilhelm Bartsch, 1950 in Eberswalde geboren, studierte nach dem Abitur und der Ausbildung zum Rinderzüchter, in Leipzig Philosophie und später dort am Literaturinstitut. Er arbeitete anschließend in verschiedensten Berufen. Seit 1983 ist er freiberuflicher Schriftsteller in Halle a. d. Saale. Er ist Mitglied des P.E.N. und der Sächsischen Akademie der Künste.

Moderation: Jan Röhnert (Leipzig)

Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 23. Mai 2024.

#46 In 60 Minuten durch die »Odyssee«

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Homers »Odyssee« ist in den letzten zweieinhalbtausend Jahren zu einer literarischen Groß-Metapher für viele Themen geworden, von der Vatersuche bis zur Kriegsheimkehr, von räuberischer Eifersucht bis zu den Gefahren der Schiffahrt und des Reisens überhaupt. Ein Menschheitsbuch – aber kann man es heute noch lesen? Der Übersetzer Christoph Schmitz-Scholemann verzichtet auf das homerische Versmaß und erlaubt sich gegenüber dem Urtext auch sonst mehr Freiheiten als andere Übersetzungen. Wie schon bei der 2020 erschienenen Übertragung der Briefe des Horaz präsentiert er die Geschichte von Odysseus so, dass man dem Plot leicht folgen kann und immer im Geschehen bleibt. Das antike Versmaß ist ersetzt durch freie Rhythmen, flatternde Zeilen und gelegentliche Endreime. Erhalten bleiben der Bildreichtum des Originals, aber auch das Erschreckende und Rührende, das Brutale und das Liebliche, das Feierliche und das Verspielte des griechischen Epos.

Sprecher: Christoph Schmitz-Scholemann, Hannah Luise Deibel, Anastasios Iakovou, Jakob Schmitz

Erstausstrahlung: 16. April 2024, 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de

#45 Emma Braslavsky

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Emma Braslavsky neuer Roman »Erdling« ist ein Heimatroman der fantastischen Art. Im Gespräch mit Moderator Stefan Petermann spricht sie über die Entstehung des Romans, die Geschichte literarischer Utopien sowie ihr Verständnis von Literatur.

Emma Braslavsky, 1971 in Erfurt geboren, lebt seit 1999 als freie Autorin und Kuratorin in Berlin. Ihr Debütroman, Aus dem Sinn, wurde 2007 mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet. Mit ihrer Erzählung Ich bin dein Mensch lieferte sie die Vorlage für den gleichnamigen Film von Maria Schrader, der 2022 mit vier Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet und als deutscher Kandidat für die Oscars ausgewählt wurde.

Aufzeichnung einer Veranstaltung in der Weimarer LiteraturEtage vom 8. Februar 2024.

Erstaustrahlung: Radio Lotte, 19. März 2024, 22.00-23.00 Uhr.

#44 Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?

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Mit einer Podiumsdiskussion in der Weimarer LiteraturEtage zum Thema »Was erzählen wir uns von Ostdeutschland?« endete am 30. November 2023 unsere Lesereihe »Was kommt nach Ostdeutschland?«.

Zu hören ist ein Gespräch zwischen:

Christoph Dieckmann, geboren 1956 in Rathenow, ist Journalist (DIE ZEIT) und Autor.

Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«.

Manja Präkels, geboren 1974 in Zehdenick/Mark, ist Autorin, Essayistin und Sängerin. Für ihren Roman »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« erhielt sie den Anna-Seghers-Preis.

Antonie Rietzschel, geboren 1986, leitete mehrere Jahre das Ostbüro der Süddeutschen Zeitung und arbeitet heute bei Leipziger Volksstimme.

Es moderiert:

Peter Neumann, Autor, Lyriker, Essayist, arbeitet für das Feuilleton DIE ZEIT.

Erstsendung am 20.02.2024 von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de.

#43 Linn Penelope Rieger und Christoph Wenzel

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Lesereihe »Was kommt nach Ostdeutschland?« - Aufzeichnung

In ihrem Lyrikband »Abraum, schilfern« erstellt die Lyrikerin Linn Penelope Rieger eine literarische Kartografie der Thüringer Bergbaulandschaft, die in der Wendezeit angesiedelt ist. Christoph Wenzel beschreibt in »landläufiges lexikon« in Gedichten die Gebiete seiner Heimat, dem Ruhrpott. Beide stellen (regional) übergreifende Fragen, um erkunden, wo es in ost/west Überschneidungen bei Erfahrungen der Transformation gegeben hat, wobei Unterschiede. Das Gespräch darüber ist verbunden mit lyrischen Streifzügen durch diese gleichen verschiedenen Landstriche.

Linn Penelope Rieger, geb. 1992 in Ilmenau, studierte Philosophie an der Universität Leipzig und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut.

Christoph Wenzel, geb. 1979 in Hamm, Autor, schreibt Gedichte, Drehbücher, Essays, Hörspiele und Romane.

Aufzeichnung einer Veranstaltung in der LiteraturEtage vom 23. November 2023.

#42 Juliane Stückrad

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Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 16.11.23 in der Weimarer LiteraturEtage moderiert von Stefan Petermann.

Seit zwanzig Jahren erforscht die Ethnologin Juliane Stückrad Gemeinschaften in der ostdeutschen Provinz. Sie begleitet Menschen, die oft von Wut und Unmut beherrscht werden. Und die oft nie den Mut verlieren. Darüber hat sie ein bahnbrechendes Buch geschrieben, das ungehörte und überhörte Geschichten erzählt. Geschichten, die Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten bieten und Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung beschreiben.

Juliane Stückrad studierte in Leipzig Ethnologie und Kunstgeschichte. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Über diesen Podcast

Die Literarische Gesellschaft Thüringen fördert seit 1991 die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.

Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann

Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.

www.literarische-gesellschaft.de

von und mit Literarische Gesellschaft Thüringen

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