Studio Literatur

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#43 Linn Penelope Rieger und Christoph Wenzel

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Lesereihe »Was kommt nach Ostdeutschland?« - Aufzeichnung

In ihrem Lyrikband »Abraum, schilfern« erstellt die Lyrikerin Linn Penelope Rieger eine literarische Kartografie der Thüringer Bergbaulandschaft, die in der Wendezeit angesiedelt ist. Christoph Wenzel beschreibt in »landläufiges lexikon« in Gedichten die Gebiete seiner Heimat, dem Ruhrpott. Beide stellen (regional) übergreifende Fragen, um erkunden, wo es in ost/west Überschneidungen bei Erfahrungen der Transformation gegeben hat, wobei Unterschiede. Das Gespräch darüber ist verbunden mit lyrischen Streifzügen durch diese gleichen verschiedenen Landstriche.

Linn Penelope Rieger, geb. 1992 in Ilmenau, studierte Philosophie an der Universität Leipzig und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut.

Christoph Wenzel, geb. 1979 in Hamm, Autor, schreibt Gedichte, Drehbücher, Essays, Hörspiele und Romane.

Aufzeichnung einer Veranstaltung in der LiteraturEtage vom 23. November 2023.

#42 Juliane Stückrad

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Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 16.11.23 in der Weimarer LiteraturEtage moderiert von Stefan Petermann.

Seit zwanzig Jahren erforscht die Ethnologin Juliane Stückrad Gemeinschaften in der ostdeutschen Provinz. Sie begleitet Menschen, die oft von Wut und Unmut beherrscht werden. Und die oft nie den Mut verlieren. Darüber hat sie ein bahnbrechendes Buch geschrieben, das ungehörte und überhörte Geschichten erzählt. Geschichten, die Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten bieten und Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung beschreiben.

Juliane Stückrad studierte in Leipzig Ethnologie und Kunstgeschichte. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Kultur des Unmuts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

#41 Tobias Knoblich & Mathias Kubitza: »Bilder des Ostens«

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Bilder sagen mehr als tausende Worte? Nicht immer: Die Fotos von Mathias Kubitza animierten Tobias Knoblich zum Schreiben. Es beginnt mit Bildern vom Osten. Mathias Kubitza hält fest, was er durch seine Linse sieht. Die sparsamen Motive in schwarz-weiß bilden die Leerstellen und Zwischenräume abseits der durchsanierten Altstädte ab. Bei Tobias Knoblich legen die Bilder längst vergessen Geglaubtes frei. Sie geben seine verblassten Erinnerungen wieder, setzen sie in neues Licht. Sie provozieren ihn. In kurzer Zeit bringt der Kulturpolitiker, inspiriert von den Fotos des TV-Journalisten, vierzig Essays zu Papier. Analytisch wie gefühlvoll, humorvoll bis provokant kreisen seine Texte um »den Osten«; was er heute ist, wer über ihn urteilt und bestimmen darf. Und warum allein der Westen in der doch vereinigten Republik die Maßstäbe setzt. Knoblichs Texte und Kubitzas Fotos verstehen sich als gemeinsame Spurensuche, die in ein Buchprojekt fließt.

Mathias Kubitza, geboren 1984 in Erfurt, studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Geographie, Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaft. Er hat Erfahrung als Stadtführer in seiner Heimatstadt. Erste journalistische Erfahrungen erwarb er sich als Reporter der »Thüringer Allgemeine«. 2009 begann er ein Volontariat im ZDF-Landesstudio Thüringen. Für den Mainzer Sender ist er inzwischen als Redakteur aktiv. Zu seinen Stationen zählen die Kindernachrichtensendung logo!, heute-journal, Länderspiegel, Auslandsjournal, oder Politbarometer. Er ist Autor von Dokumentationen und Reportagen vor allem zu deutsch-deutschen Themen.

Tobias J. Knoblich, Dr. phil., geboren 1971 in Zwickau, wuchs bei seinen Großeltern auf. Er lernte Fagott, später Verkehrskaufmann und studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Kulturwissenschaft. Der Promotion an der Stiftung Universität Hildesheim folgten Tätigkeiten als Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Geschäftsführer des Landesverbandes Soziokultur Sachsen. Von 2011 bis 2018 war er Erfurter Kulturdirektor, seit 2019 ist Knoblich Dezernent für Kultur und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt. 2018 wurde er zum Präsidenten der Kulturpolitischen Gesellschaft gewählt. Seit 2019 lehrt er als Gastprofessor an der Universität Leipzig.

Moderation: Michael Helbing (Thüringer Allgemeine / Funkemedien)

Aufzeichnung einer Veranstaltung vom 18.10.23 in der Weimarer LiteraturEtage.

#39 Frauen, Feuilletons & Schnappschüsse der 1920er und 1930er Jahre

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Von Gabriele Tergit, Lotte Eisner, Helen Grund über Janet Flanner zu Djuna Barnes

Literarische Collage mit Heike Meyer, Schauspielerin und Ulrike Müller, Autorin

Mitschnitt einer Veranstaltung vom Mittwoch, den 28. Juni 2023, im Künstlergarten des Haus der Weimarer Republik.

Erstsendung: Radio Lotte, 19.09.2023, 22:00-23:00 Uhr

#38 »Alle meine Artikel sind Liebesbriefe«. Die tschechische Journalistin Milena Jesenská (1896-1944)

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»Alle meine Artikel sind Liebesbriefe«. Die tschechische Journalistin Milena Jesenská (1896-1944)

Vortrag und Gespräch mit der Schriftstellerin Alena Wagnerová (Prag/Saarbrücken) moderiert von Dr. Ulrike Müller

Mitschnitt einer Kooperationsveranstaltung der LGT mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Weimarer Republik e.V. vom 12. Juli 2023.

#37 Annette Seemann: »Viva la Vida! Frida Kahlo«

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Die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbstporträts ein Feuerwerk an Emotionen und Farben zündete, fasziniert bis heute ein Millionenpublikum. Sie malte den täglichen Kampf im Umgang mit ihrer schweren Krankheit und ihrem zerrissenen Sein. Trotz des vielen Leids kämpfte sie tapfer und unermüdlich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette Seemann zeichnet das Bild einer starken Frau und Künstlerin und verarbeitet in ihrer Biografie erstmals die nach Öffnung der privaten Archive heute verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu Frida Kahlos Leben und Werk, darunter auch ein psychologisches Gutachten von 1949/50.

Annette Seemann, geb. 1959, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Weimar. Die promovierte Germanistin war viele Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig und ist Vorsitzende des Fördervereins zugunsten der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Einer größeren Leserschaft wurde sie durch verschiedene Bücher über Weimar bekannt, darunter »Anna Amalia. Herzogin von Weimar«.

Mitschnitt einer Kooperationsveranstaltung des Soroptimist International Club Weimar und der Literarischen Gesellschaft Thüringen vom 23. März 2023 in der LiteraturEtage.

Erstsendung: Radio Lotte, 18.07.2023, 22:00-23:00 Uhr

#36 Poetryfilmtage 2023 - Rückblick

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Die »Poetryfilmtage« – das Thüringer Kurzfilmfestival für Poesiefilme und Videopoetry – standen in diesem Jahr unter dem Motto »Poesie ist Tanz« und erkundeten die Verbindung von Tanz, Film und Gedicht. In unserem Podcast blicken wir zurück und lassen dazu eine Reihe von Filmemacher:innen zu Wort kommen. Es sprechen:

4.55 Anna Eijsbouts, Moderatorin, "Poesie ist Tanz"
6.12 Boris Seewald, Filmemacher im Programm "Poesie ist Tanz"
12.43 Pierre Guiho, Gewinner des 8. Weimarer Poetryfilmpreises (Bestes Video)
17.10 Dawn Westlake, Filmemacherin, "Wettbewerb"
21.35 Zeynep Sila Demircioğlu, Filmemacherin, "Wettbewerb"
27.10 Helmie Stil, Filmemacherin, "Wettbewerb"
32.16 Gabriele Nugara, Filmemacher, "Weltspiegel der Poesie"
35.25 Kevin Schulzbusch, FIlmemacher, "Deutschsprachige Poesiefilme"
38.44 Anya Ryzhkova, Filmemacherin, "Bauhaus Poetry Shorts"

#35 Mona Krassu

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Solveig Eckstein hat viele Träume. Zum Beispiel diesen, eine herausragende Schauspielerin zu werden. Sie ist ein hübsches und intelligentes Mädchen. Sie liebt Gedichte, liest, wenn andere Kinder spielen. Sie hat also alle Voraussetzungen, ihren Traum zu leben. Aber, sie wächst in der DDR auf. Was passiert in einer Diktatur mit Kindern, die schon als Schüler nicht ins sozialistische System passen, weil sie Parolen hinterfragen und weil sie widersprechen? Weil sie die Songs von Udo Lindenberg toll finden? Weil sie frei leben wollen? Die Genossen und Funktionäre in der DDR haben Ihre Methoden. Sie nutzen auch die Mittel der Medizin, wenn es darum geht, junge Menschen auf Linie zu bringen. Wie Mädchen und junge Frauen in den sogenannten Tripperburgen gedemütigt und misshandelt wurden, ist unfassbar. Im Roman »Falsch erzogen« erzählt Mona Krassu einfühlsam die Geschichte eines dieser Mädchen.

Mona Krassu wurde 1969 im Thüringischen Weida geboren. Sie wuchs in der ehemaligen DDR auf und erlernte im VEB Maxhütte Unterwellenborn den Beruf einer Wirtschaftskauffrau. Zahlreiche ihrer Gedichte wurden in verschiedenen Anthologien veröffentlicht und ins Französische übersetzt. 2016 erschien ihr Romandebüt »Alles Schafe« bei der Format Verlagsgesellschaft. Mona Krassu ist Mitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringen und lebt in Gotha.

Moderation: M. Kruppe (Leipzig)

Mitschnitt einer Veranstaltung vom 2. März 2023 in der LiteraturEtage der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Weimar.

Erstsendung: Radio Lotte, 16.05.2023, 22:00-23:00 Uhr

#34 Hanns Cibulka

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Hanns Cibulka war ein Schriftsteller, dem das Tagebuch zur gewichtigsten Schreibgattung wurde. Er experimentierte mit dieser Form, und das bis hin zum Einbau fiktiver Personen und Geschehnisse. Aber das alles waren keine Regelverletzungen. Das Tagebuch ist eine gemischte, unreine Gattung, die sehr viele disparate Dinge zu integrieren erlaubt. Und genau das macht sie so interessant. Cibulkas sizilianische Kriegstagebuch beruht auf stenographisch festgehaltenen authentischen Erlebnissen, allerdings erst vierzig Jahre später ausformuliert und durch Kommentare und Reflexionen behutsam ergänzt. Es umfasst den Zeitraum vom 14. Mai bis zum 1. August 1943. Die Aufzeichnungen beginnen sieben Wochen vor Landung der Alliierten am 10. Juli, der größten amphibischen Operation des Zweiten Weltkriegs, und enden am 1. August mit dem Abtransport des an Malaria erkrankten Obergefreiten ins Lazarett. Nüchtern und eindringlich beschreibt der 22 Jahre alte sudetendeutsche Nachrichtensoldat der Wehrmacht den Kriegsalltag, in dem die Anflüge der Jagdbomber ebenso lebendig werden wie die staubige, schattenarme Landschaft mit ihren verkarsteten Bergen, der bleiernen Hitze und ihrer von Mythen und wechselnder Herrschaft geprägten Geschichte. Es spricht und liest der Herausgeber Sebastian Kleinschmidt im Gespräch mit Jan Röhnert.

Sebastian Kleinschmidt, geboren 1948 in Schwerin, Essayist und Herausgeber, von 1991 bis 2013 Chefredakteur von Sinn und Form, lebt bei Berlin. Jüngste Veröffentlichungen: »Spiegelungen« (Matthes & Seitz 2018) und »Verse verstehen. Zehn Versuche« (Verlag Ulrich Keicher 2021)

Jan Röhnert, geboren 1976 in Gera, ist Professor für neuere und neueste Literatur an der TU Braunschweig und Lyriker. Er erhielt den Lyrik-Debüt Preis des LCB Berlin (2003) und mehrere Stipendien, darunter das Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena (2003) und das Stipendium Übersetzerkollegium Straelen (2006). 2022 gab er zusammen mit Stephan Pabst den Band »In der Landschaft, mit anderen Augen. Essays zum Werk von Hanns Cibulka« heraus.

Mitschnitt einer Veranstaltung vom 2. Februar 2023 in der LiteraturEtage der Literarischen Gesellschaft Thüringen in Weimar.

Erstsendung: Radio Lotte, 18.04.2023, 22:00-23:00 Uhr

Über diesen Podcast

Die Literarische Gesellschaft Thüringen fördert seit 1991 die Literatur und Kultur in Weimar und Thüringen. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In unserem Podcast stellen wir euch die Literatur und das literarische Leben rund um die LGT vor.

Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann

Einzelne Folgen sind an jedem 3. Dienstag im Monat von 22:00–23:00 Uhr auf dem Weimarer Stadtsender www.radiolotte.de zu hören.

www.literarische-gesellschaft.de

von und mit Literarische Gesellschaft Thüringen

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